Also, ein paar Fakten:
Was unterscheidet die Viskositäten 0W-40 und z.B. 15W-40?
Die Art des Grundöls (Mineralisch, Gruppe 2, Gruppe 3, Hydrocrack, Ester, PAO etc...)
Die Viskositätsmodifizierer. Umso größer die Spanne der Viskositätsangabe, umso mehr braucht man davon in der Regel.
Das Problem? Bei hoher Belastung können diese zerschert werden, sie zerfallen, und schaffen es nichtmehr, die Viskosität im warmen Zustand zu verdicken. Ergebnis? Aus dem 0W40 kann ein 0W30 werden. Ein 15W40 kann weniger von diesen Polymeren benötigen, und ist daher idR. stabiler bei hohen Belastungen und Temperaturen.
Warum nehme ich nicht einfach ein 10- oder 20W-60?
Wie entsteht Öldruck? Man setzt dem geförderten Medium einen Widerstand entgegen. Umso höher der Widerstand umso höher der Druck. Doch dabei sinkt der Volumentstrom. Ölpumpen sind auf die Widerstände im Motor und die benötigten Volumina ausgelegt. Eine höhere Viskosität bedeutet mehr Widerstand, also höherer Öldruck. Auch wenn der Motor dafür nicht ausgelegt ist (ein M20 oder M50 ist das nicht!), baut dieser mehr Öldruck auf. Soweit, so gut. Nun kann das Druckbegrenzungsventil im Motor aber früher aufmachen, und lässt Öldruck ab. Ergebnis: Es kann sein, das von dem dicken Öl bei hohen Drehzahlen nur fiktive 60% durch den Motor gepumpt werden, 40% des Volumenstroms gehen durch das Druckbegrenzungsventil zurück in die Ölwanne. So wird leider auch deutlich weniger Wärme aufgenommen, die Öltemperatur wird steigen, und die Effizienz des Motors durch hohe Pumpverluste sinken.
Was unterschiedet Öle mit gleicher Viskosität?
Neben der Qualität des Grundöls, oder den verwendeten Additiven, ist es die Norm, nach der das Öl produziert wurde. Für Öle gibt es sehr sehr viele Normen, um die Öle korrekt einzuordnen. Viele alte Normen, wie im Falle des E30, sind längst überholt. Als Beispiel benötigt ein Kipphebelmotor (M10, M20, M30) durch seine Gleitsteinkipphebel, die direkt auf der Nockenoberfläche gleiten, ganz andere Ölspezifikationen und Additive, als ein moderner Motor mit Tassenstößeln oder Rollenschlepphebeln. Hier wird z.B. viel Zink benötigt, das ist ein Verschleißschutzadditiv, das bei hohen Drücken eine Schutzschicht aufbaut. Die Norm A3/B4 sichert z.B. einen ausreichenden Gehalt an diesen Additiven ab.
Würde man ein modernes C3 Öl einfüllen (reduzierter Aschegehalt, für DPF, OPF etc), würde man sich die Nockenwelle in kurzer Zeit ruinieren.
Was unterscheidet Rennöle von normalen Ölen, bzw. warum muss man sie früher wechseln?
Auf den Metalloberflächen im Motor wird gekämpft. Die einzelnen Ölbestandteile und Additive streiten sich um einen Platz direkt an der Metalloberfläche. Rennöle haben, neben speziellen hochwertigen Grundölen, bestimmte Reinigungsadditive reduziert, um auf der Oberfläche mehr Platz für gewisse Ester, Zink, Molybdän (Reibungsminderer, Notlaufschutz) und andere Additive zu lassen. Daher muss ein Rennöl frühzeitiger gewechselt werden, und es bietet nur vermindert Schutz gegen saure Produkte, die der Motor in das Öl abgibt. Das können Kraftstoff, Ruß etc sein. Dafür bietet es besseren Verschleißschutz, und Notlaufeigenschaften, sollte der Öldruck in einer Kurve o.ä. mal kurz abfallen. Wenn Viskositätsmodifizierer eingesetzt werden, dann besonders scherfeste, welche allerdings auch teurer sind.
Sind Zusatzadditive nötig/sinnvoll?
Die bei uns erhältlichen Motorenöle sind ausgewogen, dem Einsatzzweck angemessen, additiviert.
Ein Motorenöl und seine Bestandteile müssen ausgewogen sein, da einige Komponenten auch in „Konkurrenz“ zueinanderstehen und unerwünschte Wechselwirkungen erzeugen können. (Siehe Erklärung zu Rennölen)
Beispiel: Verschleißschutz Additive sind oberflächenaktive Substanzen, die an Metalloberflächen eine Verschleißschutzwirkung erzeugen. An diesen Oberflächen lagern sich aber auch Reinigungsmittel an, die Ablagerungen verhindern sollen. Ebenso werden diese Oberflächen mit polaren Reibwert- Verbesserern benetzt, die Reibung reduzieren sollen. Zusätzlich sollen Rostschutzmittel diese Oberflächen vor Korrosion schützen.
Diese Konkurrenzsituation an Metalloberflächen befindet sich in einem funktionellen Gleichgewicht. Ein Additiv bringt dieses Gleichgewicht durcheinander, und das Öl verhält sich ganz anders als vom Hersteller erwünscht. Das kann schnell in die Hose gehen.
Wann sollte das Motoröl in einem Saisonfahrzeug gewechselt werden?
Immer vor Ende der Saison, und das Fahrzeug mit frischem Öl abstellen. So haben saure Produkte in gebrauchtem Motoröl keine Chance, über die Standzeit die Metalloberflächen im Motor anzugreifen.
Was empfehlen wir?
Achtung, dies sind unsere Empfehlungen! Diese erfüllen nicht die offiziellen BMW Freigaben, und sind nur auf eigene Gefahr einzusetzen!
M10, M20, M30: Rektol Sport SG Sport 15W-50 (passend zur damaligen Zeit additiviert, viel Zink zum Schutz des Motors, passende Vikosität für den Einsatz im Sommer und zu Sportzwecken mit erhöhter Temperatur. Wechselintervall 7500km oder jährlich)
M40, M42, M43, M44, M50, M52, M54:
Im Alltagsbetrieb, Sommer wie Winter, Rektol 5W-40 United Plus (Gut additiviert, passende Viskosität, ausreichend performant auch bei Tuning)
Zu Sportzwecken, Rektol Racing RR 5W-50 (hoher Anteil an Verschleißschutz und Reibminderern, hochwertige synthetische Grundöle, scherfeste Polymere, reduzierte Reinigungsadditive, bewährt in Drift und Rundstrecke)
S14, S50, S54: Rektol Racing RR 10W-60 (wie RR 5W-50)
M41, M47, M51, M57: Rektol Euro Truck CK-4 (LKW Öl, daher speziell auf Dieselmotoren und Ruß ausgelegt, im Gegensatz zu PKW Diesel Ölen, die oftmals für Benziner und Diesel geeignet sind, also weniger angepasst auf die reine Dieselanwendung. Gut additiviert, mit hochwertigen vollsynthetischen Grundölen, DPF geeignet, falls der Motor wenig bis keinen Ölverbrauch hat)
Wieso Rektol?
Wir haben mit Rektol einen Partner gefunden, der alle von uns benötigten Öle in Deutschland, genauer gesagt Nordhessen herstellt, und wir so die lokalen Produzenten unterstützen. Außerdem stellt Rektol mit den Klassikölen viele Öle zur Verfügung, die speziell auf die Fahrzeuge der damaligen Zeit additiviert sind. Die Rektol Öle sind in Oldtimerkreisen, aber auch in Motorsportkreisen beliebt und bewährt, und wir setzen in unseren Fahrzeugen, egal ob 320d oder M50 Kompressor, ebenfalls Rektol Öle ein, die uns bisher nicht im Stich gelassen haben. Rektol sponsert aktiv Teams im Motor- und Driftsport.